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Glücklich bin ich, wenn du deine blauen
Augen auch zu mir einmal erhebst;
Junge Hoffnung kann ich dort erschauen
Wolkenlose Tageshimmel sehn.
Traurig bin ich, wenn im tiefen Schweigen
Du die dunklen Wimpern sinken lässt:
Dein Gefühl magst schüchtern du nicht zeigen,
Dass du liebst, weißt du wohl noch nicht selbst.
Immer, stets und ohne sich zu ändern,
Leuchtet meine Seele nah bei dir
Liebe Freundin, preisen muss ich ständig
Deine Schönheit, deiner Jugend Zier.
1898
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1898
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Wie prächtig, wie hell ist der Frühling!
Schau mir in die Augen wie einst
Und sag mir: Warum bist du traurig?
Was macht dich so zärtlich zur Zeit?
Doch schweigst du, geknickt wie ein Blümchen
Erspar mir die Beichte und schweig:
Ich kenne dies Streicheln zum Abschied,
Bin wieder völlig allein!
1899
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1899
In den Alpen
Am Gipfel, in die schneebedeckten Höhen
Schnitt meine Messerklinge ein Sonett.
Vielleicht ist, wo die Tage schnell vergehen,
Einsam meine Spur noch nicht verweht.
Am Gipfel, wo der Himmel blauer leuchtet,
Wo's Winterlicht sich freudenvoll ergeht,
Sah nur allein die Sonne, wie's Stilett
In den smaragdnen Schnee den Vers gezeichnet.
Mich freut es, wenn der Dichter mich versteht;
Wenn auch die Masse tief im Tal, im Seichten,
Ein solches Werk niemals in Rausch versetzt
Am Gipfel, wo der Himmel blauer leuchtet,
Schnitt ich zur Abendstunde ein Sonett
Für jene, die auch solche Höhn erreichten.
1901
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1901
Das Nachtlager
Die Welt ist ein Wald,
die nächtliche Heimstatt der Vögel.
brahmanisch.
's ist warm im finstren Wald zur Abendstunde,
Das letzte Licht in warmen Wassern flirrt.
Sink unter's grüne Schutzdach und verstumme
Und, wie zuhaus, erstirb.
Jedoch im frühen Tau des weißen Morgens
Schlag im Geäst mit deinen Flügelein,
Verschwinde dann im reinen Himmel droben
Und kehre, Seele, heim!
1911
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1911
Der Rhythmus
Zwölf Male hat die Uhr rasselnd geschlagen
Im Nachbarsaal, der leer und dunkel lag,
Die Augenblicke, die einander jagen
Ins Andre, ins Vergessen, in das Grab,
Sie bremsten ihren Lauf ein kleines Weilchen,
Die Goldverzierung prägten sie aufs Neu:
Und wie erfasst von zielstrebigen Träumen,
Ließ ich mich wieder auf den Rhythmus ein.
Mit offnen Augen seh ich Licht erscheinen
Und hör des Herzens gleichmäßigen Schlag,
Auch das gemessne Singen dieser Zeilen
Und was Planeten als Musik erdacht.
Nur Lauf und Rhythmus, Streben ohne Ziel!
Wo nichts mehr strebt, der Schrecken uns erfüllt.
1912
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1912
Ohne mich
Es naht der Tag, an dem ich geh;
Doch in der leeren Kammer hier
Desgleichen Tisch und Bänkchen stehn,
Vom simplen Heilgenbild geziert.
Desgleichen fliegt schon bald herein
Des Seidenspinners Farbenpracht;
Er flattert, rauscht und zittert fein
An dieser blauen Decke sacht.
Genau so schaut der Himmelsgrund
Herein durchs offne Fenster und
Es lockt das ebne blaue Meer
In seine Weite, öd und leer.
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| PEROOO |
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